Wachsende Begriffsvielfalt im Internet der Dinge

Ein Gastbeitrag von Kevin Mahl zu seiner Bachelorarbeit

Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist längst zu einem zentralen Bestandteil der digitalen Transformation geworden. Doch mit der Weiterentwicklung der Technologie wächst auch die Zahl neuer Begriffe, die damit in Verbindung gebracht werden. Begriffe wie Industrial Internet of Things (IIoT) und Industrie 4.0 sind aus der Diskussion nicht mehr wegzudenken - werden aber oft unscharf oder sogar synonym verwendet.

Wenn Begriffe die Klarheit erschweren

Gephi-Netzwerk aus den Daten
des ersten Bearbeitungsstandes (2022)

Ein zentrales Problem besteht darin, dass nicht immer klar ist, ob neue Begriffe tatsächlich innovative Technologien beschreiben oder lediglich bestehende Konzepte neu benennen. Unternehmen und Experten verwenden oft unterschiedliche Definitionen, was die Abgrenzung zwischen den Begriffen erschwert. Insbesondere kommt es häufig zu Verwechslungen zwischen IoT und IIoT, obwohl letzteres speziell auf industrielle Anwendungen ausgerichtet ist.

Zudem führt die ständige Einführung neuer Begriffe zu einer Reizüberflutung, die es Fachkräften, Studierenden und Unternehmen schwer macht, den Überblick zu behalten. Die Herausforderung besteht darin, herauszufinden, welche Begriffe tatsächlich neue Entwicklungen beschreiben und welche lediglich als Marketingstrategien dienen.

Analyse der Begriffsentwicklung über drei Jahre

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich die Entwicklung der IoT-Begriffswelt über drei Jahre (2022-2024) untersucht. Dabei wurden Begriffe gesammelt, analysiert und mit Hilfe von Netzwerkvisualisierungen in Beziehung gesetzt. Trotz der kontinuierlichen Erweiterung der Begriffswelt zeigte sich, dass die Grundstruktur des IoT weitgehend stabil bleibt. Eine interessante Ausnahme ist die Cloud, die sich zu dem zentralen Begriff entwickelt hat und immer stärker mit anderen IoT-Knotenpunkten vernetzt ist.

Die Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Analyse

Gephi-Netzwerk aus den Daten
des aktuellen Bearbeitungsstandes (Dezember 2024)

Ein weiteres interessantes Ergebnis war die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Datenanalyse. KI erwies sich als nützliches Werkzeug zur Automatisierung der Datenverarbeitung und Mustererkennung, konnte aber die manuelle Überprüfung nicht ersetzen. Insbesondere bei der Verwendung von Excel, VBA und Gephi zur Visualisierung der Netzwerke zeigte sich, dass KI die Arbeit erleichtert, kritisches Denken aber unerlässlich bleibt.

Wie geht es weiter?

Die kontinuierliche Einführung neuer Konzepte wird nicht aufzuhalten sein. Zukünftige Herausforderungen bestehen darin, eine klare Systematisierung der Terminologie zu schaffen, um das IoT verständlicher zu machen und zielgerichtet weiterzuentwickeln. Auch der Umgang mit den wachsenden Datenmengen wird eine entscheidende Rolle spielen - insbesondere die Frage, ob die Verarbeitung vollständig in der Cloud erfolgen soll oder ob hybride Lösungen sinnvoller sind.

Langfristig wird sich auch die Rolle der KI bei der Datenanalyse weiterentwickeln. Schon heute kann sie Muster erkennen und Zusammenhänge aufzeigen, die Entscheidungshoheit liegt aber weiterhin beim Menschen. Die Herausforderung besteht darin, Technologien verantwortungsvoll und zielgerichtet einzusetzen, um sowohl wissenschaftliche als auch praktische Anforderungen bestmöglich zu erfüllen.

Fazit

Die Begriffswelt des IoT wird immer komplexer, aber nicht jeder neue Begriff steht für eine echte Innovation. Die Zukunft erfordert eine genauere Einordnung neuer Begriffe und den gezielten Einsatz unterstützender Technologien wie KI, um Klarheit und Effizienz zu gewährleisten.

Quellen

Die Excel-Dateien und das erste Gephi-Netzwerk, die als Grundlage der Bearbeitung dienten, wurden von Prof. Dr.-Ing. Martin Wölker zur Verfügung gestellt. Bei folgenden Blogbeiträgen auf seinem Blog hat er sich damit bereits befasst:

Martin Wölker, Blog: martins-wahre-logistik.blogspot.com, Seite: /2022/04/nur-leeres-gerede-5g-40-digital-twin-idd.html, Pirmasens, Germany, 2018-2022, ausgelesen am: 7.2.2025, 10:55:41
Martin Wölker, Blog: martins-wahre-logistik.blogspot.com, Seite: /2022/07/crazy-iot-smart-smarter-smartest.html, Pirmasens, Germany, 2018-2022, ausgelesen am: 7.2.2025, 10:59:45

Bei letzterer Weiterleitung ist auch ein der Excel-Dateien zum Öffnen vorhanden. Martin Wölker ist und bleibt der Eigentümer aller Daten, Abbildungen und Tabellen, die eine der Excel-Dateien als Grundlage nahmen. Trotz eigentlicher Veröffentlichung unter CC BY-NC-ND Lizenz wurde mir eine Bearbeitung ausdrücklich erlaubt. Bei Fragen zu den Dateien wenden Sie sich bitte an den Autor selbst (https://www.blogger.com/profile/04088560277525688687).

Nachfolgend die restlichen Quellen: