Ein Gastbeitrag zur Praxis- und Bachelorarbeit von Lisa Schön
Warum Automatisierung?
Lösungen für die Krankenhauslogistik
1. Fahrerlose Transportsysteme (FTS):
FTS übernehmen den innerbetrieblichen Transport von Materialien. Die Fahrzeuge
sind mit Sensoren ausgestattet und navigieren autonom durch das Krankenhaus.
Sie transportieren beispielsweise Speisewagen oder Wäschebehältnisse und
entlasten das Personal, das sich so auf medizinische Aufgaben konzentrieren
kann.
2. Rohrpostanlagen:
Schnell und zuverlässig transportieren Rohrpostsysteme Laborproben, Medikamente
oder kleinere Gegenstände innerhalb weniger Sekunden zwischen verschiedenen Stationen.
Diese Systeme sorgen für eine enorme Zeitersparnis und entlasten Mitarbeitende,
die früher diese Strecken als Botengang zurücklegen mussten.
3. Automatisierte Arzneimitteldosierung:
Diese Systeme dosieren und verpacken Medikamente patientenspezifisch. So wird
der Prozess der Medikamentenverabreichung effizienter und sicherer, da
Fehlerquellen minimiert werden.
4. Automatisierte Lagerlösungen:
In automatisierten Lagersystemen wie „Autostore“ werden medizinische Produkte
oder Kleinteile in platzsparenden, robotergesteuerten Lagerstrukturen
organisiert. Dies reduziert den Raumbedarf und optimiert die Kommissionierung
von Bestellungen.
Herausforderungen und Potenziale
Die Integration solcher Technologien ist mit
Herausforderungen verbunden. Besonders in bestehenden Krankenhäusern erfordert
die Nachrüstung von Automatisierungssystemen sorgfältige Planung. Platzbedarf,
bauliche Gegebenheiten und die Anpassung der Systeme an bestehende Prozesse
müssen berücksichtigt werden. Dennoch überwiegen die Vorteile:
- Entlastung
des Personals: Pflegekräfte können sich auf ihre Kernaufgaben
konzentrieren.
- Effizienzsteigerung:
Kürzere Transportzeiten und optimierte Prozesse sparen Ressourcen.
- Langfristige
Kosteneinsparungen: Die Investitionskosten für automatisierte Systeme
amortisieren sich durch die reduzierte Personalkostenbelastung.
Das Krankenhaus der Zukunft
Die Automatisierung von Logistikprozessen schafft die Grundlage für das „Krankenhaus 4.0“ – eine vernetzte und digitale Einrichtung, die moderne Technologien einsetzt, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten. Ob automatisierte Arzneimitteldosierung oder intelligente Transportlösungen: Die Zukunft der Krankenhauslogistik liegt in der Effizienz, Sicherheit und Flexibilität, die automatisierte Systeme bieten.
Die Umstellung ist zwar ein Prozess, doch sie ist notwendig,
um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Krankenhäuser, die auf
Automatisierung setzen, positionieren sich nicht nur als innovative
Arbeitgeber, sondern garantieren auch eine hohe Versorgungsqualität – zum Wohl
von Patienten und Mitarbeitenden.
Das Logistikkonzept
Die Planung automatisierter Logistik sowie die Einführung
dieser in den Klinikalltag ist äußerst komplex. Das Planen der
ineinandergreifenden Schnittstellen bringt individuelle Problematiken und
Herausforderungen mit sich. Um die Planung und Umgestaltung von Krankenhäusern
effizient gestalten zu können, werden Logistikkonzepte erstellt, die eine
Übersicht über das Planungsvorhaben erlauben.
Ein Logistikkonzept ist ein strukturierter Plan, der die
Analyse bestehender Abläufe (Ist-Zustand) mit einer klaren Vision für die
Zukunft (Soll-Zustand) verbindet. Es definiert, wie logistische Prozesse,
Systeme und Schnittstellen optimal gestaltet werden können, um Effizienz,
Wirtschaftlichkeit und Funktionalität zu gewährleisten.
Besonders in komplexen Umgebungen wie Krankenhäusern hilft
ein solches Konzept, Klarheit in der Planung zu schaffen, Prozesse zu
optimieren und Ressourcen gezielt einzusetzen. Damit bildet es die Grundlage
für erfolgreiche Umsetzungen und nachhaltige Verbesserungen in der Logistik.
- Lisa Schön (2024) Automatisierung von Krankenhauslogistik, Praxisarbeit, Hochschule Kaiserslautern, Logistik, Camus Pimasens
- Lisa Schön (2024) Erstellung eines Leitfadens für Logistikkonzepte in Krankenhäusern, Bachelorarbeit, Hochschule Kaiserslautern, Logistik, Camus Pimasens
Blog: , Seite:
Version: 1.3 Mai 2023, Kontakt: E-Mail Martin Wölker
Pirmasens, Germany, 2018-,
ausgelesen am: , Licence
CC BY-NC-SA
Kommentare
Kommentar veröffentlichen