Excel mit Factorio lernen (3.Teil): Lagerspiegel erstellen

Während Betriebswirte eher die Umsätzen auf Waren fokussiert sind, betrachtet der wahre Logistiker die Materialien in Puffern, überall. Schon deshalb, weil es nur Umsätze gibt, wenn die Ware richtig zum Kunden kommt. Gilt auch in Factorio; schon deshalb, weil es kein Geld gibt. 


Electronics INC, we have all the electronics

In Factorio musst Du große Mengen aller möglichen Produkte herstellen, um die Rakete zu bauen. Die Produkte müssen ja irgendwo gelagert werden, bis sie in der Rakete verbaut werden. Ein große Rolle spielen elektronischen Komponenten, ohne Elektronik keine Rakete. 

Electronics INC stellt die Produkte her, lagert sie und liefert sie aus, wenn sie benötigt werden. Die Datei mit den Daten ist hier: Lagerbewegungen und Materialstammdaten.

Die Lagerbewegungen geben an welches Material in welcher Stückzahl an einem bestimmten Tag im Fertigwarenlager eingelagert wurde. Der Platz wird mit Zeile und Gasse angegeben.

Beim Einlagern wird nur Materialnummer und Menge angegeben. Um was es sich handelt steht dann in der Tabelle Materialstammdaten. In bei den Stammdaten stehen auch Preise und alle anderen statischen Daten für ein Material.

Warenausgänge betrachten

Arbeite zuerst mit den Warenausgängen. Schließlich muss ja was rausgehen, damit wir die Rakete bauen können. 

Verschaff dir einen Überblick mit der Autofilterfunktion. Damit kannst Du sehen was in einem bestimmten Platz eingelagert wurde. Natürlich kann man jedes Fach einzeln durchgehen; sind ja nur 100 Plätze. Das wird etwas nervig und wenn es noch mehr Plätze sind wird´s zu einer Sisyphusaufgabe,

Viele effizienter ist eine Pivottabelle, die du in einem neuen Blatt aus der Wareeingängen ganz einfach erzeugst; Spalten und Zeilen haben einen Filter (eben geübt). Damit blendest Du (leer) einfach aus. 

Einige Plätze sind unbelegt. Da soll eine Null stehen. Unter Pivot-Optionen kannst Du das einfach einstellen. Praktischer Weise werden gleich Spalten und Zeilensummen berechnet.

Lagerspiegel erstellen

Der Lagerspiegel (engl. Storage slot status database, storage survey) zeigt eine Übersicht, welche Lagerplätze belegt sind. Unser Lager hat 10 Zeilen und 10 Gassen. also 100 Plätze. Jedes Material wird mehrmals angeliefert und auch in verschiedenen Plätzen eingelagert. 


Lagespiegel mit Inventurbestand zum Jahresanfang
+ alle Wareneingänge - alle Warenausgänge
Zeilen und Gassen mit "Leer" sind ausgeblendet.

Erstelle eine neue Tabelle mit den Daten aus den Blättern Inventur (Bewegungsart 999), Wareneingänge (101) und den Warenausgängen (601): verwende dabei Verweise auf die drei Originalblätter. Kontrolliere ob alle Daten auch in der neuen Tabelle stehen. Die Formatierung soll die gleiche wie in den Ausgangstabellen sein.

Merke: Meide kopieren von Daten, verwende Verweise, wo auch immer möglich.

Die Formatierung soll die gleiche wie in den Ausgangstabellen sein. Das ist recht einfach, denn man kann selektiv Inhalte kopieren.

Die Wareneingänge haben die Bewegungsart 101, Warenausgänge 601 und der Inventurbestand zum Jahresanfang (Stichtagsinventur) 999. Kennzeichen, wie die Bewegungsart sind in jeder Warenwirtschaft bei Buchungssätzen immer vorhanden. Erstelle eine Pivottabelle aus allen Buchungen.
  • Gassen ↣ Spalten
  • Zeile ↣ Zeilen
  • Menge ↣ Werte als Summe
  • Bewegungsart ↣ Filter
Formatiere die Zeilen und Spalten, wie im Bild gezeigt. Bei den Optionen der Pivottabelle soll in leeren Zellen 0 stehen und die automatische Anpassung schalte einfach aus. 

Im Filterfeld steht die Bewegungsart und wir können so entscheiden was in der Pivottabellen anzeigt wird. Dazu einfach auf den Filter klicken und ankreuzen, welche Bewegungsgarten angezeigt werden sollen. 

Buchungsbewegungen je Platz


Alle Bewegungen auf  Platz G7-Z10
direkt aus der Privottabelle mit Doppelklick
anschließend sortiert nach Stichtag
Nun ist es fast unvermeidlich, dass mal was nicht so läuft wie gedacht. Dann muss eben nachvollzogen werden, was wann wo ein- oder ausgelagert wurde. Das kannst Du kann natürlich aus allen Buchungsbewegungen heraussuchen. Sind ja nur 100 Plätze und wir haben weniger als 1.000 Buchungen. Aber nervig ist das schon.

Auch hier hilft wieder die Pivottabelle. Ein Doppelklick auf die Zelle Zeile10-Gasse7 erzeugt eine neue Tabelle (Mehr im Artikel von Microsoft). Aus allen Buchungen werden die Zeilen angezeigt, die  G7-Z10 enthalten. Das können wir für jeden Platz machen, der uns interessiert. 

Das hinter eine Zahl blicken wird mit "drill down" bezeichnet. Das neue Blatt kannst Du jederzeit wieder löschen, mit der Pivot-Tabelle und den Daten in der Ausgangstabelle passiert nichts. 

Nun wollen wir den Bestandsverlauf auf dem Lagerplatz G7-Z10 ansehen. Markiere die Tabelle und sortiere sie nach dem Stichtag. Das Ergebnis siehst Du in der Abbildung. 

Für den Verlauf gibt es eine sehr praktische Darstellung in Excel: das Wasserfall Diagramm. Markiere dazu Die Spalte mit dem Stichtag und die Spalte Menge. Dann einfach Einfügen und bei Diagrammen das Wasserfall Diagramm wählen.

Bedenke: Die meisten Excel-Ignoranten verballern mit Formatierungsspielen ihre Zeit.
Daher die Warnung: keine Spielereien, kein 3d, keine Farbverläufe und was weis ich noch.
Reine Zeitverschwendung und kann, wenn Alles fertig ist, immer noch gemacht werden!


Achte darauf, dass die Achsen beschriftet sind und das Diagramm eine Überschrift hat!
 
Bestandsverlauf auf Platz G7-Z10. Die erste Säule am 31.12. ist der Inventurbestand.











 









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