Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF), im engl. Automated Guided Vehicle (AGV), sind flurgebundene und berührungslos geführte Fördermittel mit eigenständigem Antrieb. Deren primäre Aufgabe ist es, Materialien zwischen einer Quelle und einer Senke zu transportieren. Sie sind jedoch nicht für den Personentransport vorgesehen. Ihre Aufgabe besteht darin, mit Hilfe von aktiven oder passiven Lastaufnahmemitteln, Fördergut zu ziehen oder zu tragen. [3]
Praxisnähe durch innovatives Robotersystem
Fridolin - made in Pirmasens - ist ein Fahrroboter, der an der Hochschule Kaiserslautern, Standort Pirmasens entstand. Er wurde von dem technischen Mitarbeiter und RFT Meister Jürgen Edel entwickelt und gebaut. Bei der Entwicklung wurde darauf geachtet, nur handelsübliche Bauteile zu verwenden. So konnte der Roboter günstiger hergestellt werden als vergleichbare Produkte.
Was bietet Fridolin aus Pirmasens?
Fridolin – made in Pirmasens - entstand aus der Idee, Studierenden die Möglichkeit zu bieten, technische Erfahrungen im Bereich autonomer Systeme selbstständig sammeln und programmieren zu lernen. Die eigenständige Programmierung einer Software ermöglicht Studierenden der Logistik, eine reale Situation von fahrerlosen Transportsystemen zu simulieren und den Nutzen von mobilen Robotern zu erkennen.
Durch die bewusst offenliegende Hardware des Fridolin kann die Funktion der einzelnen Baugruppen verständlich und leicht erklärt werden.
Als Programmier-Interface dient ein Arduino Nano, der mit einem AVR Micro Controller ausgestattet ist. So ist es möglich, Programme einfach über den USB Anschluss des Computers auf den Controller zu übertragen. Die Software, mit der der Micro Controller programmiert wird, ist Open Source.
Sie kann kostenlos genutzt werden und so entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Anschaffung einer Programmiersoftware oder Lizenzgebühren. Durch den freien Zugang entstand eine starke Community am IT Markt, die es ermöglicht, eine Vielzahl von Anwendungen und Tutorials im Netz zu finden.
Fridolin in der Logistik
Die Lehre in den Modulen Pirmasenser MINT Praktikum und in Grundlagen ICT ist problembasiert, das bedeutet, dass sowohl Lehrende als auch Lernende sich über eine Problemstellung einer Lösung annähern. Für die Studierenden heißt es, dies vornehmlich in Teams zu tun.
Jeder Studierende erhält zuerst einen Fridolin - made in Pirmasens - zum Üben. Erst dann werden die unterschiedlichen Erfahrungen und Erkenntnisse in der Informatik, dem logistischen Denken und der Hardwarekonfiguration im Team zusammengetragen und ergänzt. Sie bieten die Grundlage, im Team Herangehensweisen zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu finden.
Dokumente für den Fridolin:
- Bedienungsanleitung Fridolin V1.1 und die Erweiterung für V1.4
- Treiber für USB2Serial: CG341ser.zipm eintpacken und installieren
- Integrierte Entwicklungsumgebung: Download IDE (richtige Variante wählen)
- Weiterentwicklung in der Bachelorarbeit von M. Birkholz
- Anleitung zum MINT-Praktikum mit Beispielaufgaben
- Eine einfache Aufgabe: Taster und Licht und ein Beispielprogramm vom Meister Edel
the master himself shows the programm
Quellen
- Edel J (2021), "Praxisnähe durch innovatives Robotersystem", HS Rundschau. (1), pp. 44,45. [BibTeX] [URL] (Auszug)
- Edel J (2017), "Bedienungsanleitung Fridolin V 1.1". Thesis at: Hochschule Kaiserlautern, Campus Pirmasens. Pirmasens, [BibTeX] [URL]
- (2005), "2510 Fahrerlose Transportsysteme (FTS)". Thesis at: VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik., October, 2005. (2510), [BibTeX] [URL]
- Birkholz M (2020), "Systematisches Redesign des FTF Fridolin zur studentischen Ausbildung". Thesis at: Hochschule Kaiserlautern, Campus Pirmasens. Pirmasens, December, 2020. [BibTeX] [URL]
- Wölker M (2017), "Handbuch zum MINT Praktikum" Pirmasens, Germany, October, 2017, [BibTeX] [URL]
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