Excel mit Factorio lernen (1. Teil): Legen wir los

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Factorio spielt sich viel besser, wenn Du die dahinter stehenden Formeln kennst. Mit Excel kann das gut erledigt werden. Also machen wir mal ein paar Übungen. Also nicht einfach rumprobieren. Verstehen, wie Factorio funktioniert und dann besser spielen.


3 Maschinen: graue einfache Maschinen (links), blaue bessere Maschinen (mitte) und gelbe schnelle Maschinen (rechts). In blaue Maschinen passen 2 Verbesserungsmodule und in die gelben 4. Doch welche soll man nehmen. Daher die vielen Fragezeichen.  

Was wir lernen:

Ich habe an den richtigen Stellen Links eingefügt, die dann auf die passenden Seiten bei Microsoft-Office-Schulung führen.

Daten eingeben, (bedingte) Formatierung, Inhalte einfügen, relative und absolute Bezüge, Wenn-Funktion, Summenprodukt-Funktion, Arbeitsblätter kopieren, Max-Funktion, Aufrunden-Funktion. 

Produktion in Factorio mit Maschinen

Im Factorio gibt es drei Maschinen, die  3m x 3m = 9m² Fläche benötigen, Dazu kommen noch 7m² Bedienfläche, schließlich muss etwas in die Maschinen gelegt werden und die Produkte werden entnommen:

  1. einfache Maschine: 75 kW, Herstelltempo 0,5 und Flächenbedarf 16m² 
    Kosten: 22 Eisenerz und 4,5 Kupfererz dafür werden nur 245,6 kW benötigt                               
  2. bessere Maschine:  150 kW, Herstelltempo 0,75 und Flächenbedarf 16m² 
    Kosten: 45 Eisenerz und 9 Kupfererz dafür werden 539,5 kW benötigt 
  3. schnelle Maschine: 375 kW,  Herstelltempo 1,25 und Flächenbedarf 16m²
    Kosten: 150 Eisenerz, 148 Kupfererz, 410,3 Rohöl, 543,6 Wasser, Energie 3717,3 kW


So sieht die Produktionsberechnung aus

Gib diese Daten in ein Excel Sheet ein. Die Breite der Spalten kannst Du einfach mit der Maus anpassen. Mach ein paar Rahmen und färb die Kopfzeile gelb ein. 

Die Geschäftsführung plant eine Herstelltempo von 15.
Berechne den Bedarf an Maschinen. Gib die 15 in Zelle B15 ein und formatiere den Text Blau+Fett.

Beachte bei der Eingabe folgende Regeln:
  1. Niemals etwas mehrfach eingeben, niemals Zahlen kopieren, immer mit Verweisen arbeiten

  1. Das automatische Ausfüllen durch Ziehen nutzen (mit F4 Bezüge einstellen)

Auch hier soll die Tabelle etwas aufgehübscht werden.

Dazu markierst Du die Tabelle mit den Maschinendaten. Mit Strg-C wird eine Kopie davon gemacht. Markiere die Tabelle mit dem Planbedarf und gehe auf Inhalte-Einfügen (links oben) und füge nur die Formate ein.

Offensichtlich ist die Lösung mit den schnellen Maschinen die Teuerste benötigt aber viel weniger Platz. Multiplizieren wir beide Werte, so können wir den Ressourcenverbrauch der drei Maschinen vergleichen. Ok das ist vereinfacht, denn wir brauchen ja auch noch Erze usw.; egal.

Formatiere die Zahlen in rot/fett mit. Zur besseren Lesbarkeit schalte in der Zahlenformatierung die 1000er Punkte ein. 

Mit Tempomodulen die Maschinen beschleunigen

Warum solltest Du in Factorio dann die schnellen, aber doch sehr teuren, Maschinen einsetzten? Platz ist eigentlich kein Problem; na gut nur, wenn Du mit den Eingebornen klar kommst. 

Unten siehst Du das Arbeitsblattregister. Kopiere das Arbeitsblatt und arbeite in der Kopie weiter.

Füge bei den Maschinendaten 6 neue Zeilen unter Herstelltempo für die Modulslots ein. Die neuen Zeilen werden so beschriftet (einfach die nächsten Zeilen aus dem Blog hier kopieren und in Excel einfügen): 

So soll die erweiterte Tabelle aussehen
Zahl der Modulslots
Effizienzmodule
Tempomodule
Produktivitätsmodule
Aktive Module
Effektives Herstelltempo


In Factorio können die Maschinen können getunt werden. Dafür gibt es 
  1. Effizienzmodule, mit denen Strom gespart wird,

  2. Geschwindigkeitsmodule, mit denen die Maschinen schneller laufen aber mehr Strom brauchen und

  3. Produktivitätsmodule, die mehr Strom brauchen, um aus den Rohstoffen mehr zu produzieren. Leider werden die Maschinen dabei langsamer. 
Wenn Du ausrechnest wie viele Möglichkeiten es für Module gibt kommst Du auf 1242. Das manuell ausprobieren, ist einfach viel zu aufwändig. Aber wir haben ja Excel.  

Bei der Berechnung soll man sich frei aussuchen, welches Level die verwendeten Module haben sollen. Bei der Eingabe kann das % Zeichen mit eingegeben werden. Excel erkennt, dass alle Rechnungen durch 100 geteilt werden müssen. 


Daten für die Produktionsbeschleunigung

Je nach Level werden andere Zahlen benötigt. Die sollen unter der Levelwahl stehen, dann können wir damit einfach weiter rechnen. Wie machst Du das?

Das erledigt die WENN-Funktion, die wir 2 mal brauchen. In Zelle F3 steht das gewünschte Level. Im Beispiel ist das Level auf 3 gesetzt. Wenn $F$3=1; dann sollen die Werte aus der Spalte G genommen werden. Wenn  $F$3≠1 fügen wir einfach wieder eine Wenn-Funktion mit $F$3=2. Wei Wahr geben wird den Wert aus Spalte h aus bei falsch aus Spalte I.

Klappt nicht richtig? Alles eingeben: =WENN($F$3=1;G4;WENN($F$3=2;H4;I4)).  Wenn Du es nicht hinbekommst, einfach die Funktion kopieren und einfügen. Diese Funktion ziehen wir über die beiden Zeilen darunter; voila alles passt. 

Die Module einfügen


Tabelle mit Maschinendaten. In dem grünen Bereich
ist eine Hilfstabelle in der die
aktiven Module eingetragen werden können.
Die 6 neuen Zeilen in der Tabelle Maschinendaten füllen wir aus und berechnen damit wie schnell die Maschinen effektiv sind, wenn Module eingebaut werden. 

Jede Maschine hat Erweiterungslots, in die wir Module einsetzen können. Nun dürfen nicht mehr Module eingesetzt werden als Slots in der Maschinen sind. Die "Zahl der Module" geben wir in B3; C3; D3 ein.

In der Zeile aktive Module berechnen wir wie viele Module eingesetzt sind. Die aktiven Module (Fett und grün formatiert) sind einfach die Summe der benutzten Module. Die darf nicht größer als die Zahl der Modulslots sein, die in eine Maschine passen.

Mit der bedingten Formatierung "größer als" vergleichen wir die Summe mit der Zahl der Modulslots. Werden mehr Module benutzt als möglich sind wird die Zelle rot eingefärbt. Achte darauf, dass die Zelle beweglich bleibt (ohne $). 

Beachte: Nette Formatierung ist schön und gut; aber verbringe nicht zu viel Zeit damit. 
 "DoS YIbuS" (Klingonisch: Konzentrier dich auf das Ziel!)

In der Zeile Effektives Herstelltempo berechnen wir, wie schnell die verbesserten Maschinen sind. Das ist ein einfach die Zahl der Module mit den %-Angaben aus Spalte F multipliziert werden. Dazu dann 1 addieren und alles mit dem Herstelltempo multiplizieren. 

Effektives Herstelltempo = Herstelltempo * ( 100% + D4*F4+D5*F5+D6*F6 )

Trick: Mit der Funktion Summenprodukt kann man das einfacher eingeben :=SUMMENPRODUKT(D4:D6;F4:F6) = D4*F4+D5*F5+D6*F6

Nun müssen wir nur noch ausrechnen, wie viele Maschinen wir brauchen. Dazu gehen wir in die Tabelle Planbedarf. und klicken die Zelle mit der Zahl der einfachen Maschinen an. Danach klickt man in die Editierzeile. Excel zeigt an welche Zellen benutzt werden. Du kannst einfach den Bezug von Herstelltempo auf Effektives Herstelltempo ziehen. Dann passt alles.

Teste nun unsere Factorio Produktionsberechnung. Trage im hellgrünen Bereich ein welche Module Du einsetzen willst. Wähle welches Level die Module haben sollen. Nun vergleiche die Ergebnisse Zeile 30.  

Wir schauen noch mal in das Factorio-Wiki. Module auf allen Leveln haben immer mehrere Effekte gleichzeitig. 

Und der Energieverbrauch?

Das was wir für die Geschwindigkeit gemacht haben, wiederholen wir für den Energieverbrauch der Produktion. 

Also kopieren wir wieder das Blatt und machen auf dem neuen Blatt dann weiter. 

Merke: nicht immer einfach auf einem Blatt weiter machen. Zwischenstände sichern, immer! Wenn dann mal ein Fehler im Sheet ist, dann gehst Du einfach zur früheren Version zurück. 

Wir wiederholen die vorherigen Schritte Die Reihenfolge (von oben nach unten) ist wieder Effizienz-, Tempo- und Produktivitäsmodule. Die Levelwahl muss natürlich die gleiche sein, wie bei der Beschleunigung. Also Zelle F9 muss gleich Zelle F3 sein.

Zusätzlich müssen wir dann aber noch berücksichtigen, dass die maximale Energieeinsparung 80% ist. Das erreichen wir mit der Funktion Max. 


Produktion mit Beschleunigung und Energieverbrauch

Wir berechnen die Energieeinsparungen durch Effizienzmodule und wenn diese kleiner als -80% ist, dann nehmen wir -80%. Das Ergebnis siehst Du im Bild.

Damit können wir dann verschiedene Modul-Kombinationen durchprobieren. Das machen wir zum Testen und sehen uns an, was mit der Nutzungseffizienz passiert.

Das klappt ausgezeichnet aber teilweise werden "krumme" Zahlen für die Zahl der Maschinen berechnet. Im Beispiel 13,333 bessere Maschinen und 4,8 schnelle Maschinen. 

Man kann nur ganze Maschinen aufstellen! Daher muss die berechnete Zahl immer aufgerundet werden.

Das war´s?

Was kosten eigentlich die Module?
Mindestens 2 Greifer werden auch benötigt; und was kosten die?
Was ist denn nun die beste Lösung? Wie bestimmen wir den Nutzwert?

Das machen ich im nächsten Beitrag.

Quellen:

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