How to Optimise a Production: Kaizen für die Fabrik:

"Kaizen (改善, gesprochen mit stimmhaftem Sjap. kai „Veränderung, Wandel“, zen „zum Besseren“; „Veränderung zum Besseren“, um den terminus technicus von der umgangssprachlichen Bezeichnung zu unterscheiden häufig auch カイゼン) bezeichnet sowohl eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie als auch ein methodisches Konzept, in deren Zentrum das Streben nach kontinuierlicher und unendlicher Verbesserung steht. Die Verbesserung erfolgt in einer schrittweisen, punktuellen Perfektionierung oder Optimierung eines Produktes oder Prozesses." Wikipedia:Kaizen
Ausgangslage vor der Verbesserung

Durch den Einsatz der neuen, flexibleren Greifer konnten alle alten Spaghetti-Konstruktionen in den Auslagerungsbereichen aufgelöst werden. Die Greifer können die Teile nun gezielt auf bestimmten Bandseiten ablegen. Dadurch wurden komplizierte Umleitungen, Kreuzungen und mechanische Notlösungen überflüssig. Die Förderlogik ist heute klar, linear und störungsfrei. Das Ergebnis sind ein geringerer Energieverbrauch und somit weniger Umweltverschmutzung, weniger Fördertechnik und somit weniger Flächenbedarf. Endlich gibt es einen Materialfluss, der aussieht wie geplant und nicht wie improvisiert.

Situation nach der Verbesserung

Beim fünften Optimierungsschritt, der Auslagerung aus dem Großhandelslager, ergibt sich derselbe Rationalisierungseffekt wie zuvor bei der Auslagerung aus dem Fertigwarenlager. Da die zugrunde liegende Struktur identisch ist, habe ich mir an dieser Stelle eine gesonderte Grafik gespart. In der Gesamttabelle werden alle Daten nochmals übersichtlich dargestellt und der Rationalisierungsvorteil wird dort eindeutig sichtbar.

KYC-Schritt Energie Alt (kW) Energie Neu (kW) Δ Energie (kW) Pollution Alt Pollution Neu Δ Pollution Fläche Alt Fläche Neu
1 – Rohwaren 778,0 649,2 -128,8 86,1 72,7 -13,4 12 8
2 – Basisprodukte 4.844,1 3.180,1 -1.664,0 520,7 348,1 -172,6
3 – Supermarkt 2 → Paketproduktion 2.840,4 1.119,3 -1.721,1 319,5 123,9 -195,6 63 21
4 – Fertigwarenlager (pro Modul) 2.450,2 1.520,5 -929,7 272,0 171,7 -100,3
5 – Großhandelslager (pro Modul) 2.450,2 1.520,5 -929,7 272,0 171,7 -100,3
SUMME 13.362,9 7.989,6 -5.373,3 1.470,3 888,1 -582,2

Nicht in jedem Fall wird eine konkrete Flächenreduzierung ausgewiesen. Das liegt daran, dass viele Bereiche ihre äußeren Schnittstellen behalten müssen. Die Ein- und Ausgänge bleiben fix, somit bleibt auch die Gesamtfläche formal gleich. Dennoch entstehen intern deutliche Freiflächen, da die vorherige Fördertechnik verschlankt und das „Spaghetti-Gewirr” beseitigt wurde. Diese freigewordenen Bereiche eröffnen neue Möglichkeiten für spätere Optimierungen. So kann künftig überlegt werden, wie sich einzelne Module weiter zusammenschieben lassen, sodass der tatsächliche Flächenverbrauch insgesamt sinkt. Die frei gewordenen Flächen sind schließlich wertvoll und lassen sich anderweitig produktiv nutzen.

In Factorio musste vor Version 2.0.69 für jedes auszuschleusende Material ein eigener Splitter eingesetzt werden. Mit jedem zusätzlichen Item wächst die Kette, wird länger und benötigt mehr Platz und Material. Durch die neuen programmierbaren Splitter lässt sich dieser Prozess jedoch vollständig automatisieren. Anstelle einer ganzen Reihe von Einzelfiltern genügt nun eine einzige Ausschleusung, die flexibel auf beliebige Materialien reagieren kann.

alt ⇒ neu
Links wird "klassisch" für jedes Material ein Splitter mit Filter eingesetzt.
Das rechte Bild zeigt, wie nur ein Splitter alles rausfiltert, was man nicht braucht.
Der Button kopiert den Blueprint der Schaltung in die Zwischenablage. 

Der einzige technische Nachteil besteht darin, dass der Splitter immer nur auf genau ein Material eingestellt werden kann. Deshalb müssen die Items vor dem Sortierpunkt vereinzelt werden. Das Sensorband sitzt unmittelbar vor dem Splitter und ein kleines Zeit-Delay sorgt dafür, dass der Splitter genau im richtigen Moment auf das Filtermaterial eingestellt ist, wenn das Item ankommt.

Trotz dieses zusätzlichen Schritts bleibt der Rationalisierungseffekt enorm: Anstelle einer starren, wachsenden Splitterkaskade gibt es jetzt eine kompakte, dynamische Lösung, die mit minimaler Mechanik beliebig viele Materialien aussortieren kann. Genau so sieht eine echte Prozessverbesserung aus.









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Version: 1.4 April 2025, Kontakt: E-Mail Martin Wölker
Pirmasens, Germany, 2018-, ausgelesen am: , Licence CC BY

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