Modulhandbuch? Was soll das?

Modulhandbücher oder Modulkatalog dienen der Orientierung im Studiengang. Damit kannst Du dich informieren, was Dich im den einzelnen Modulen erwartet.
➤ Doch ist es verbindlich?
➤ Muss man sich daran halten?
➤ Kann ich das durchsetzen?
Antwort: NEIN, NEIN, NEIN

Was ist eine Hochschule: Eine ganz besondere Behörde!
Was haben Behörden: Verabschiedete und veröffentlichte Ordnungen!

Jeder Studiengang wird durch Prüfungs- und Studienordnungen definiert. Meistens gibt es eine allgemeine Prüfungsordnung für jeden Studiengang an der Hochschule und eine spezielle Fachprüfungsordnung, die nur für Deinen Studiengang gilt. Dazu kommen oft weitere Ordnungen z.B. für´s Praktikum, die Du recherchieren musst. Und natürlich unterscheiden sich Bachelor- und Masterstudiengänge.

Doch sei gewarnt. Oft kursieren z.B. ältere Fassung oder Leseversionen. Rechtlich verbindlich ist aber ausschließlich die amtlich veröffentlichte Fassung. Und wenn der Studiengang schon etwas älter ist, dann gibt es sicher auch noch Änderungsordnungen.

Das ist die rechtliche Grundlage, auf die Du dich berufen kannst. 

Was sollen also Modulhandbücher?

Studiengänge müssen modularisiert sein. das ist ein Effekt des Bologna-Prozesses. Das bedeutet, alles was gelernt werden soll muss in sinnvolle Einheiten zerlegt werden, die dann auch geprüft werden können. Somit steckt eine Menge Arbeit in jedem Modulhandbuch. Ein Modul kann auch aus mehreren Veranstaltungen bestehen. Klassisch ist die Kombination Vorlesung und Übung.

Modulbeschreibungen enthalten Angaben zu:
  • Inhalten und Literatur,
  • zu erwerbenden Kompetenzen,
  • zugehörigen Lehrformen, 
  • Voraussetzungen für die Teilnahme,
  • Zahl der ECTS,
  • Arbeitsaufwand,
  • Prüfungsform,
  • wann es angeboten wird,
  • den Anteil in der Endnote,
  • ...
Somit sind verständliche Modulbeschreibungen wichtig für die Transparenz zwischen den Professoren und den Studierenden. Häufig sind sie aber nicht wirklich verständlich. Also kann es nicht allein Dir so gehen. Meist gibt es unübersichtliche Tabellen, die gut in Datenbanken passen. "User-frienedly" ist was anderes. Bei fast allen Akkredierungen, wo ich dabei war, gab es Auflagen, die Modulbeschreibungen zu verbessern.

"Der Perspektivenwechsel der Modularisierung liegt darin, dass beim Design der Module und beim Aufbau des Studiums auf die zu erwerbenden Kompetenzen und damit auf die "Learning Outcomes" der Studierenden fokussiert wird." (Nexus)

Also eine gute Sache: mehr Transparenz und Verbindlichkeit, klarerer Kompetenz-Output, geprüft und begutachtet von Experten, akkreditiert mit abgestimmten Prozessen.

Aber im konkreten Fall gilt für jedes Modul:
  1. Modulhandbücher sind keine verbindliche Ordnung.
  2.  "Modulhandbücher sollten ein Studium jedoch nicht festschreiben, sondern als Grundlage für die Diskussion über Studiengangentwicklung und die Fortschreibung von Studienangeboten genutzt werden." (Nexus)
  3. Und ganz besonders: Professoren sind nun einmal frei in ihrer Lehre.
Somit sind Modulhandbücher eher eine Absichterklärung

Verweise:

Kommentare