So, das neue Semester hat bei uns begonnen! Für die Neuen habe ich in der Einführungswoche eine Stunde "Was ist Logistik?" gegeben. Da berichte ich von meinen Projekten, was ich als Logistiker in den letzten 30 Jahren so gemacht habe. Eben ein Übersichtvortrag.
Botschaft an die Erstsemester: Logistik - Diagnostics and Design, da habt ihr euch für einen tollen Studiengang entschieden. Alle ist drin, super interessant und abwechslungsreich.
Echt, die denken das sollen sie alles behalten? Ich wollte doch nur ein wenig Begeisterung für das Studium der "wahren Logistik" wecken. Aber ich habe Verwirrung gestiftet, ▷ MIST!
Da muss ich in Zukunft dran denken: Die eigene Begeisterung birgt die Gefahr, dass meine Zuhörer nicht mit kommen. Ganz besonders, weil ich auch noch schnell rede mit Ruhrgebietsslang. NO PANIK!
Sorry an die Studierenden!
Botschaft an die Erstsemester: Logistik - Diagnostics and Design, da habt ihr euch für einen tollen Studiengang entschieden. Alle ist drin, super interessant und abwechslungsreich.
Das machen Logistiker immer
- Lagerplanung, einfach klassisch seit Jahrzehnten
- Personalplanung, irgendeiner muss die Arbeit machen
- Arbeitsorganisation, damit klar ist wer, was, wie arbeitet
- Prozessanalyse und -optimierung, Verschwendung beseitigen
- Sortiments- und Lagerbereinigung, nix soll sinnlos rumliegen
- Kapazitäten, gefühlt, organisiert und die wahre Grenze erkennen
- Analysen von Artikeln, Aufträgen, Picks und Lieferscheinen erstallen
- Einführung von Automatischer Identifikation und Telematik
Seltsames, oder das ist einfach Schwachsinn
- Value Added Service im Lager: Der Funktionsbereich liegt super ungünstig und kostet einen kompletten Stapler für die Materialbewegungen. Warum? Weil da eben Platz war! OMG
- Wir sind Händler: Ware kommt rein und soll dann an viele Kunden verkauft werden. Warum haben dann viele Artikel mehr Wareneingänge als ~ausgänge.Überraschung, keiner im Unternehmen wusste das.
- Wir sind Filialist, wenn in einer Filiale etwas fehlt, dann holen wir das aus einer anderen Filiale. Also: Umlagern steigert den Verkaufserfolg. Schade, dass das nicht aus den Daten folgt. Was soll also das ganze Rumgefahre?
- Wir brauchen 100 Tage für die kundenbezogene Auftragsabwicklung. Die Produktion braucht aber nur 7 Tage. Was tun wir im Rest der Zeit? Ein Blick in die Daten: Geplant werden Aufträge mit Kundenbezug, die Produktion macht aber, was sie sich denkt. Und sie denkt alle 6 Wochen einfach jedes Material zu produzieren, egal was die Kunden wollen.
- ....
Echt, die denken das sollen sie alles behalten? Ich wollte doch nur ein wenig Begeisterung für das Studium der "wahren Logistik" wecken. Aber ich habe Verwirrung gestiftet, ▷ MIST!
Da muss ich in Zukunft dran denken: Die eigene Begeisterung birgt die Gefahr, dass meine Zuhörer nicht mit kommen. Ganz besonders, weil ich auch noch schnell rede mit Ruhrgebietsslang. NO PANIK!
Sorry an die Studierenden!
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