Wenn Du schon etwas gelernt hast, etwa in einem anderen Studium oder einer Lehre, dann hast Du einen Anspruch auf Anerkennung deiner Kompetenzen. Das spart Dir Zeit und Du hast ein paar Prüfungen weniger. Eigentlich ist das auch für deine Hochschule eine Entlastung.
Die Anerkennung von Kompetenzen ist eine tolle Sache, seit der Bologna-Beschlüssen in Deutschland gültig. Leider sieht die Praxis an vielen Hochschulen nicht so toll aus. Denn vor der Anerkennung steht erst mal der Antrag auf Anerkennung beim Prüfungsamt und die Bearbeitung durch den Prüfungsausschuss und die Professoren.
Natürlich ↪ machen viele es gut. Es kommt eben immer auf die handelnden Menschen an.
Wer hätte da gedacht? Ich bevorzuge das Protfolioverfahren [1]
Und nun meine Meinung zur Anerkennung.
Eine ganz spezielle Behörde!
Was ist ein guter Antrag für eine Behörde?
Ein Antrag, der nicht gestellt wird.
Formfehler sind auch gut.
Wie sorgt man für die "richtigen" Anerkennungsanträge?
Durch Strategien der Antragsvermeidung
und kreativer Antragsablehnung.
Und Du fragst dich:
Informationen findest Du beim HRK-Projekt ↪ nexus Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern. Die FAQs sind wirklich gut.
Es ist menschlich, dass jeder so seine eigenen Vorstellungen hat.
Und keine Angst vor Revanche, das habe ich noch nie erlebt, zum Glück.
Ich war fassungslos.
Unfair und schwer einzufangen.
Die Anerkennung von Kompetenzen ist eine tolle Sache, seit der Bologna-Beschlüssen in Deutschland gültig. Leider sieht die Praxis an vielen Hochschulen nicht so toll aus. Denn vor der Anerkennung steht erst mal der Antrag auf Anerkennung beim Prüfungsamt und die Bearbeitung durch den Prüfungsausschuss und die Professoren.
Präambel @Kollegen
Bei Ihnen ist das ganz anders? Super, dann sollte man Sie als Vorbild nehmen.Natürlich ↪ machen viele es gut. Es kommt eben immer auf die handelnden Menschen an.
Wer hätte da gedacht? Ich bevorzuge das Protfolioverfahren [1]
Und nun meine Meinung zur Anerkennung.
Eine kleine Polemik
Und was ist eine Hochschule?Eine ganz spezielle Behörde!
Was ist ein guter Antrag für eine Behörde?
Ein Antrag, der nicht gestellt wird.
Formfehler sind auch gut.
Wie sorgt man für die "richtigen" Anerkennungsanträge?
Durch Strategien der Antragsvermeidung
und kreativer Antragsablehnung.
Strategien zur Verhinderung von Anerkennungsanträgen:
- Formalstrategie: kurze Fristen am besten schon zu Studienbeginn, überfordernde Abhängigkeiten, tricky Automatismen,
- Transparenzstrategie: Alles steht irgendwo auf der Homepage, kein proaktives Informieren, jeder muss sich´s selbst raussuchen,
- Keine-Lehre Strategie: Nur Hochschulleistungen zählen, eine Lehre hat einfach nicht das "richtige" Niveau. Wenn doch mal, werden Kompetenzen einer Lehre oft nur als Praktikum anerkannt.
Strategien zur Ablehnung von Anerkennungsanträgen
- Strategie Gerüchteküche: Zwischen Tür und Angel mal mit dem Gewicht des Amtes verbreiten: "Da kann man sowieso nichts anerkennen".
- Kreative Verwirrung: Ablehnung mit kreativen Begründungen, Bescheide möglichst im Beamtendeutsch, am besten der Studierende zieht den Antrag zurück.
- Klein-Klein: Wenig Servicedenken, 1:1 Prüfung auf irgendwelche Details, die Beweislastumkehr zur Informationsfalle machen.
Und Du fragst dich:
Und was soll ich als kleiner Student da machen?
Auf keinen Fall abschrecken lassen. Eine Hochschule ist eine Behörde. Nur der fristgerechte Antrag zählt und er muss korrekt bearbeitet werden. Und wenn der Bescheid negativ ist, genau prüfen. Du kannst auch Widerspruch einlegen.
Das ist mein persönliches "best of", gespeist aus eigenen Erfahrungen, diversen Akkreditierungsverfahren und natürlich aus dem Google-Orakel. Vermutlich gibt es noch mehr Effekte, die zu geringen Anerkennungsquoten führen. Aber eigentlich möchte das keiner genauer unter die Lupe nehmen, denn es greift in die "heilige Autonomie" der Professoren ein.Zu guter Letzt
Es ist menschlich, zu versuchen Arbeit zu vermeiden.Es ist menschlich, dass jeder so seine eigenen Vorstellungen hat.
Und keine Angst vor Revanche, das habe ich noch nie erlebt, zum Glück.
Nachtrag 2.2.20
Letztens bin ich als Studiengangleiter zum Fach-Dozenten und habe ihn gefragt ob man grundlegende Kompetenzen bei einem Studierenden aus dessen Lehre nicht anerkennen könne. Schließlich machen unsere Studierenden nur 10 ECTS mit dem Fach. Antwort: "Das geht nicht. An der Berufsschule benutzten Sie ein anderes Buch als ich." Auf die Frage, ob denn eine Teilanerkenung möglich sei, verwiese er darauf, dass Kollegen aus anderen Fachbereichen das auch so sehen würden.Ich war fassungslos.
Nachtrag 18.05.20
Studierende wissen oft nicht wie die Behörde Hochschule intern funktioniert. Sie fragen dann an Stellen, die nicht zuständig sind. Das gibt Menschen die Gelegenheit ihre persönlichen Vorlieben den Studierenden als korrekten Stand zu verkaufen. Getreu dem Motto: "kann ja nicht sein, dass der eine Prüfung nicht machen muss".Unfair und schwer einzufangen.
Update 3.10.2022
Neues Bild, und auch bei Instagram.
- Tschötschel U and Wölker M (2014), "Anerkennung macht stark", FH Rundschau. (3), pp. 18,19.[BibTeX] [URL]
- Bildquelle: Lizenz: CC-BY 2.0 Lizenzgeber: Marco Verch Titel: Thumb up gesture ID auf ccnull.de: 1029603
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